Erziehung und systemische Ordnung
„Die Ordnung kommt vor der Liebe, damit die Liebe gelingen kann!“
Jedem Menschen ist in dem Herkunftssystem in das er hineingeboren ist, ein natürlicher Platz zugeteilt. Dieser ergibt sich aus der Geburtsfolge. Will heißen: Die Früheren kommen vor den Späteren und die Größeren vor den Kleineren. Dieser bestimmte und einzigartige Platz ist der einzig wahre Ort, von dem aus wir am meisten Kraft beziehen können. Verlassen wir über beispielsweise Anmaßung oder Einmischung diesen Platz, geht uns die natürliche Lebenskraft augenblicklich verloren. Wir merken diesen Umstand aber nicht sofort, weil ja über die Anmaßung erstmal eine verführerischere „Scheinkraft“ vortritt. Wenn also unsere kindlichen Seelen so in ihrer künstlichen und „ach so gut gemeinten“ Aufgeblasenheit umherschweben, bekommen wir das mit der Zeit darüber mit, dass uns irgendwie die gute alte Bodenhaftung abhanden gekommen ist, oder wir uns laufend in irgendwelchen schwarzen Löchern inbrünstigst engagieren, und dabei nichts herausbekommen. Eine solche Dynamik geht immer mit der jeweiligen Verstrickung einher, und wie das Wort schon sagt, ist man damit wenig frei, das eigene Leben gut zu meistern und zu gestalten, denn man ist ja „verstrickt“.
Mit Hilfe der systemischen Lebensberatung, kann auf tiefenwirksame Weise der jeweilige Dynamikauslöser gefunden werden, die Verstrickung gelöst werden, wodurch sich Anmaßung in Demut wandelt und der ureigene Kraftplatz diesmal bewusst eingenommen werden kann und damit die Lebenskraft wieder frei fließen kann!
Am eigenen Platz ist immer genug Kraft für die Herausforderungen des eigenen Lebens!
Deshalb ist es so wichtig in der Kindererziehung die systemischen Gesetzmäßigkeiten zu berücksichtigen und aktiv und konsequent in der täglichen Erziehungsarbeit einfließen zu lassen. Umso entspannter können die Eltern dann auch Paar sein, und umso freier und gesünder können die Kinder einfach Kindsein und am eigenen Platz gut heranwachsen! Die notwendige Grenzgebung der natürlichen Ordnung gibt den Kindern Sicherheit und Orientierung sowie gesunden Selbstbezug und den Eltern die Gewissheit, das Beste für ihr sich und ihr Kind zu geben.
Denn gute systemisch bedachte Erziehung dient immer dem Wohl ALLER Systemangehörigen und was für die Eltern richtig ist, ist auch für das Kind gut. Darauf kann man bei systemischer Erziehung vertrauen. In der Erziehungsberatung lernen engagierte Eltern die Gesetzmäßigkeiten des Systems kennen, sie anzuwenden und sie in weitere Folge auf ganz natürliche Weise in den Alltag ihres Kindes einfließen zu lassen.
Warum man Demut möglichst früh lernen sollte und die besten Bedingungen für ihr gedeihen!?
Mangelnde Demut oder besser gesagt Anmaßung, haben ihre Wurzel/etwas damit zu tun, mit dem menschlichen Bedürfnis nach Kontrolle, Überlegenheit, Sicherheit und Führung. Bei Parentifizierung (also wenn man Eltern für die Eltern spielt), nimmt das Kind (egal ob bereits erwachsen oder noch real Kind), eine wie immer geartete Schwäche bei dem Elternteil wahr und denkt sich: „Wenn die Großen die führen sollen das nicht tun, dann mach ich es eben und zeig ihnen wie es zu gehen hat,…“ denn irgendeiner muss führen und schließlich wissen wo es lang geht.
Demut sollten Eltern ihren Kindern so frühzeitig wie möglich vermitteln, indem sie die Natur- und Erdverbundenheit selber leben. Menschen mit guter Erdverbundenheit, mit Bodenhaftung, tun sich mit Demut deshalb leichter, weil sie in dieser Erdverbundenheit instinktiv wissen, dass der Mensch eben nicht alles unter Kontrolle hat, und das man dem Leben auch vertrauen muss und kann.