Paar- & Eheberatung

Paarberatung

Die Paarbeziehung ist einerseits das allerhöchste Gut das wir Menschen haben können und andererseits der gnadenloseste Entwicklungsförderer. Die langfristige oder sogar lebenslange Beziehung gilt als der Olymp der Liebe, und das hat auch seinen guten Grund. Der Mensch ist nicht zum Alleinsein gemacht, auch wenn die aktuellen Single-Haushalts-Zahlen das zu widerlegen versuchen, so ist der Mann erst ganz ein Mann, wenn er sich seine Frau genommen hat (und zwar nicht nur für eine Nacht, sondern fürs Leben!), und die Frau ist erst ganz eine Frau, wenn sie sich ihren Mann genommen hat (auch für mehr als eine Nacht! ). Soviel männliche Anteile kann eine Frau in sich nicht tragen, und soviel weibliche Anteile ein Mann nicht in sich, dass der eine ohne den anderen zu dieser einzigartigen Ergänzung findet.

Im Paar-Leben werden Themen angerissen, die im Single-Leben nicht mal angekratzt werden müssen. Und das ist auch gut so, wenn auch nicht immer angenehm und zuweilen sogar recht schmerzhaft. Aber um es mit den Worten der größten Dichtkunst zu beschreiben: „Sobald das Fenster des Palastes der wahren Liebe aufgeht und du einen Blick in den Palast werfen kannst, in seine Schönheit, sein Großzügigkeit, seinen Glanz, auch wenn du nur einmal für einen kurzen Augenblick hineingebeten und dann wieder hinausgeworfen worden bist, dann kann der Vorhof dich nie wieder zufrieden stellen… Wenn du dich in das Ganze verliebt hast, wenn die Vereinigung mit dem Ganzen geschieht, dann und nur dann, wirst du wahrhaft erfüllt sein…Hast du aber erst einmal von der wahren Liebe gekostet, hast du auch nur einige wenige Augenblicke reiner Freude erlebt, jenes ungeheure Pulsieren in das zwei Menschen sich auflösen und wieder finden… wird dir alles andere leer und trostlos erscheinen…“

Nichts tut so weh wie die Liebe, aber nichts ist süßer und herrlicher!

Paarbeziehung ist der Versuch, gemeinsam Probleme zu lösen, die man alleine nie gehabt hätte!“

… und dennoch ist das Leben um ein Vielfaches schöner zu zweit!

Schon allein deshalb, weil das Glück sich verdoppelt, wenn man es teilt – und das Leid sich halbiert, wenn jemand da ist, der es sieht.

Gibt es die wahre Liebe zwischen Mann und Frau?

JA! Es zählt wohl zu den Sonnenseiten meines Berufs, dass ich immer wieder Zeuge sein darf, wenn zwei Menschen wieder oder auch erstmals in befreiter Liebe zueinander finden und das Glück tatsächlich nachhaltig gedeihen kann. – Das ist die Gute Nachricht.

Allerdings, ging diesem Erfolg auch immer entsprechende Arbeit voraus, wo beide Partner mutig ihr Schicksal aufgeräumt haben und damit den Weg frei gemacht haben, für die Liebe, die sie ursprünglich zusammenführte. – Das wäre dann die „vielleicht unbequeme“ Nachricht (Ganz von allein, geht’s meistens nicht!)

Ich kenne niemanden, den es nicht in der Seele gut tut, ein echtes in Liebe vereintes Paar zu sehen. Auch wenn uns sämtliche Medien und leider auch manche fehlgeleiteten Therapeuten und Berater weiß machen wollen, dass für das Gelingen einer intakten Paarbeziehung eine „Open-house-Strategie“ (jeder darf auch mal mit anderen) oder Krücken wie Pornographie hilfreich sein könnten, so bleibt es Fakt, dass genau das Gegenteil für eine erfüllte Liebesbeziehung erforderlich ist. Wir brauchen wieder den gut geschützten Raum für Intimität, den angebrachten und klaren Ausschluß der Öffentlichkeit und damit auch das raushalten der Nasen von hinterhältigen Eindringlingen, und wir brauchen wieder die Sicherheit und Stabilität von Beziehung. Offenheit zueinander als Paar JA, Offenheit nach Außen NEIN! Liebe und daraus resultierende gute Sexualität brauchen konsequenten Schutz und gerade nicht die Zugluft eines Netzleiberls! Die Sexualität muss wieder persönlich werden, anstatt anonym zu sein. Sie muß wieder aus purer Leidenschaft „passieren dürfen“, anstatt „konsumiert“ zu werden. Dazu darf man nicht den Sex an sich forcieren, sondern man sollte die Bedingungen fördern, die pure Leidenschaft leicht entstehen lassen.

In meinen Einzelsitzungen sitzen Männer ebenso wie Frauen, die sich alle nach demselben sehnen – einer erfüllenden Partnerschaft. Und oft mangelt es eigentlich nicht an der Liebe selbst, sondern eher an den Bedingungen, welche die Liebe gedeihen lassen können. Die Paar-Liebe fordert jeden Menschen heraus, der zu werden, der er eigentlich tief in seiner Seele ist – und das betrifft Männer wie Frauen gleichermaßen. Der Partner ist einerseits der Spiegel, andererseits auch das fehlende Gegenstück zur Vollendung. Soviel männlichen Anteile kann eine Frau gar nicht haben, dass ihr nicht dennoch der Mann fehlt, und soviel weibliche Anteile kann ein Mann gar nicht haben, dass ihm nicht doch die Frau fehlt.

Dafür hat die Schöpfung gesorgt, indem sie das Männliche u. Weibliche separiert hat, und diese Separation bringt die Sehnsucht nacheinander mit sich. Ein frisch verliebter Mensch würde sagen, dass er sich irgendwie ganzer fühlt, weil er sein Gegenstück gefunden hat, das ihn vervollständigt. Und das stimmt auch in gewisser Weise.

Das venusische Prinzip braucht Sicherheit, Geborgenheit und Sorgenfreiheit um seine Schönheit voll entfalten zu können. Deshalb legen Voll-Frauen bei ihrer Männerwahl großen Wert auf Eigenschaften wie Mut, Kraft, Konsequenz, Authentizität, Zuverlässigkeit, Worttreue, Ritterlichkeit, Ehre, echter Selbstwert, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, körperliche wie geistige Treue und die Fähigkeit auch materielle Sicherheit zu gewähren. Ob Sie es glauben oder nicht, all das ist unglaublich sexy! Echte Männer vereinen tatsächlich derlei Potenziale in sich, nicht etwa weil sie damit besser auf Frauen-Jagd gehen können, sondern weil ein echter Mann tatsächlich EINE ECHTE Frau will, die ihm auf Augenhöhe begegnet und die er als Spiegel seiner Stärken wie Schwächen nicht nur akzeptiert, sondern sogar schätzt! Emotional seichte Liebschaften sind was für Jungs, aber nicht für Männer. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es wenige „echte Männer“ im Sinne von gereift und durch die eigene Einsicht in Demut gewachsen gibt.

Leider hat der Typus „kindlicher Macho“ diese Grundlage völlig missbraucht, indem er es zwar zu Ruhm, Ansehen, Macht, materiellem Reichtum und damit Status bringt, aber wenn man ihn dann im Paarverhalten beobachtet, kann man sehen, dass er mit all dem nicht seiner Auserwählten huldigen will, sondern sie damit „kaufen und besitzen“ möchte wie eine Barbiepuppe. Sie soll einfach als weitere Ego-Trophäe das Regal eines emotional völlig verarmten Mannes zieren und darüber hinwegtäuschen, dass in ihm ein kleiner Junge existiert, der nie zum Mann gereift ist. Dieser Typus merkt nicht, wie er sich damit seine eigene männliche Würde fleißig selber untergräbt (nebenbei eifrig am eigenen Herzinfarkt arbeitet), sondern sich damit auch seiner Venus, seiner Göttin und seiner Frau beraubt. Denn „Barbie´s“ interessieren sich halt nur für den schnöden Mammon und nicht für den Mann! Aber das scheint in diesem Duett keinen zu stören, und so verhungern emotional und seelisch beide nebeneinander.

Diese tragische Entwicklung unserer Gesellschaft findet ihre Antwort / Spiegelung leider auch in Form eines Frauen-Modells, welches sich zwar gut vermarkten, ausbeuten, benutzen und abwerten lässt, aber als „echte Frau“ wenig hergibt.

So intelligenzbefreitet Fernsehformate, aber auch Social-Media-Like-Wahnsinn und dergleichen machen unseren Nachwuchs-Frauen gleich mal klar, wenn du nicht wie eine Halb-Prostituierte auf High-Heels herumstöckelst, an Magersucht gerademal so vorbeischrammst und am besten einen wortkargen IQ besitzt, dann bist du keine angesagte Frau. Und Männer sind Geldmaschinen, die man aufgrund ihres „Testosteron-gesteuert-Seins“ bestens mit Sex manipulieren kann.

Weit weg von der weiblichen Würde einer Königin ist unser Frau-Sein, weil doch die meisten Frauen auf dem Level der „Prinzessin“ stecken bleiben und sich dann wundern, warum es mit der Achtung und Selbstachtung so wenig gut funktioniert und wieso es ihnen den Schaum vor den Mund treibt, wenn eine würdevolle Frau – ohne Plastikbusen – den Raum betritt und dennoch, oder gerade deswegen anerkennende Blicke auf sich zieht!

Unterdessen müssen sich echte Vollblut-Frauen für ihr Gewachsen-Sein fast entschuldigen, weil durch sie – und im übrigen auch durch die wenigen Vollblut-Männer – erst dieses gesellschaftliche Defizit deutlich wird und all jenen ein gnadenloses Spiegelbild vor Augen hält, welches angesichts der steigenden Selbstverliebtheit, nur schwer zu ertragen ist.

Meine Arbeit für Frauen wie für Männer steht im Dienst an deren Würde, Selbstachtung und Wertschätzung. Wer sich selbst auf gesunde bodenständige Weise lieben und annehmen gelernt hat, der ist für die laufenden Manipulationsversuche und Abhängigkeitsfallen taub, aber dafür seiner eigenen Fülle und Lebensqualität so nah wie nie zuvor.

Die frohe Botschaft am Ende dieses kleinen Exkurses lautet: „Ja die wahre und haltbare Liebe zwischen Mann und Frau ist möglich, doch sie verlangt von jedem nicht weniger als ALLES!“ Und mit diesem „Alles“ ist der Mut gemeint, es tatsächlich und ehrlich mit sich selbst und seinen eigenen Schatten aufzunehmen, um sich wachsen und reifen zu lassen.